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1. Geschichte des Mittelalters - S. 105

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 19, 4. Otto Ii. 105 4- Die drei letzten sächsischen Kaiser. Otto Ii. 973—983 war 18 Jahre alt, als er seinem Vater in der Regierung folgte. Er besaß eine gelehrte Bildung, war aber leidenschaftlich und ermangelte der Besonnenheit und Beharrlichkeit, die seine Vorfahren auszeichnete. Der Einfluß, den seine Mutter Adelheid und seine Gemahlin Theophano auf ihn ausübten, lenkte seine Blicke nach Italien und entfremdete ihn dem deutschen Volke und dessen Aufgaben. Kaum hatte er seine Regierung angetreten, so glaubte sich sein Vetter Heinrich der Zänker von Bayern von ihm beeinträchtigt, er verband sich mit den Herzogen von Böhmen und Polen und lehnte sich gegen Otto auf. Otto besiegte ihn nach schweren Kämpfen, nahm ihn gefangen und übergab ihn dem Bischof von Utrecht zur Verwahrung. Bayern gab er Ludolss Sohn Otto von Schwaben, trennte aber die Mark Kärnten (Östreich) davon, die er zum 6. Herzogtum erhob und 976 dem Babenberger Leopold verlieh. Die Böhmen und Polen mußten seine Oberhoheit wieder anerkennen. Als Otto El 978 friedlich im Bade zu Aachen weilte, überfiel ihn König Lothar Ii. von Frankreich, um ihn zur Abtretung Lothringens zu zwingen. Otto entkam noch rechtzeitig, sammelte rasch ein Heer und verfolgte Lothar nach Frankreich bis vor das befestigte Paris, wo er den Parisern zum Schrecken und zur Warnung vom Montmartre herab ein Tedeum erschallen ließ. Beim Friedensschluß 980 mußte Lothar die Zugehörigkeit Lothringens zu Deutschland anerkennen. Nachdem der Friede und die Grenzen Deutschlands gesichert waren, zog Otto 980 nach Italien. In Rom bestrafte er die Empörer, welche die kaiserliche Oberhoheit und das Ansehen des Papstes gefährdeten und stellte Ruhe und Ordnung wieder her. Von Rom begab er sich nach Unteritalien, um dieses als Brautschatz seiner Gemahlin in Besitz zu nehmen. Die Oströmer verweigerten ihm aber dasselbe und riefen die Araber von Sizilien zu Hilfe. Otto eroberte Apulien und errang über die vereinigten Oströmer und Araber an der ealabrischen Meeresküste, südlich von Cotrone, 982 einen Sieg, der sich jedoch bei unvorsichtiger Verfolgung der Feinde in eine vollständige Niederlage verwandelte. Otto sprengte mit seinem Roß in das Meer und erreichte ein vorübersahrendes Schiff. Dasselbe war aber ein griechisches, und der Kaiser wurde erkannt. Daher wagte er bei Rossano einen zweiten Sprung in das Meer und erreichte glücklich das rettende User. Um die erlittene Niederlage zu

2. Geschichte des Mittelalters - S. 174

1888 - Wiesbaden : Kunze
174 Dritte Periode des Mittelalters. Wittelsbach die Acht aus, und dieser fand bald darnach einen ae-malt amen Otto zog jetzt mit stattlicher Heeresrnacht nach ^tal,°n » « Fnnoeenz Iii. dl- Kaiserkrone empfing, atä er abn b« «aifettechte über den Kirchenstaat geltend machte und llntmtalicn Besetzte, um den jungen Hohenstaufen zur Huldigung zu zwingen, trat chm der Papst entgegen und sprach den Bann über ihn aus. Otto vermählte sich jetzt mit Beatrix, der Tochter des ermordeten Königs Philipp, um die Hohenstaufen zu versöhnen. Diese starb aber wenige Wochen nach der Vermählung, vermutlich au Gift as ihr etne italienische Nebenbuhlerin Beigebracht hatte. Nun sandte der Papst Ben jungen Friedrich von Hohenstaufen als Thronbewerber nach Deutschland, nachdem derselb- einen Kreuzzug gelobt und das Versprechen gegeben hatte, daß er das neapolitanische Reich fernem «einen Sohne Heinrich als päpstliches Lehen überlassen und me mit dem Reiche verbinden wolle. Die Anhänger der Hohenstaufen traten auf bte Seite des Papstes und unterstützten dessen Plan. Utos Ansehen schwand vollends, nachdem er als Verbündeter Englands gegen Frankreich, auf dessen Seite Friedrich stand, die Schlacht bei Bonn,nes In der Nahe von Lille 1214 verloren hatte und nach dem Rhein fliehen mußte. Aachen und Köln, feine letzten Stütz-punkte, gingen an Friedrich über, und dieser wurde 1215 in Aachen als König gekrönt. Otto Iv. zog sich auf ferne Harzburg zurück, wo er drei ^ahre nach Friedrichs Krönung (1218) starb. 5 Friedrich Ii. 1215—1250. Friedrich Ii. war ein reich begabter, fein gebildeter Fürst und verband mit einem schönen Äußeren eine ritterliche Gesinnung und seltene Menschenkenntnis. Im Süden erzogen, war er frühzeitig mit dem Morgenlande und' der mohammedanischen Welt in Berührung gekommen; dadurch aber gelangte er zu einer religiösen Stellung, die rhn der Kirche ebenso innerlich entfremdete, wie seine langwierigen Kampfe mtt den Päpsten äußerlich. Mit seinem Erzieher Innocenz Iii. und dem milden Hon onus Iii. lebte er noch in gutem Einvernehmen, als aber der hochbetagte, unbeugsame Greaor Ix den päpstlichen Stuhl bestieg, war es mit dem Frieden zwischen Papst und Kaiser wieder zu Ende. Nach seiner Krönung war Friedrich zunächst in Deutschland mit der Schlichtung des Parteistreits beschäftigt. Als ihm dieses gelungen war und sein neunjähriger Sohn Heinrich, den er aus Italien hatte kommen lassen, von den deutschen Fürsten zu seinem Nachfolger gewählt

3. Das Mittelalter - S. 180

1893 - Leipzig : Dürr
I — 180 — gerichte, dem auch unabhängige Bauern als Beisitzer angehörten, daher viel die Rede ist von Freistuhl, Freigrasen, Freischöffen, war es während des Raubritterunwesens zu einem geheimen Richterkollegium unter der Oberaufsicht des Erzbischofs von Köln geworden, das Friedbrecher und Gottlose aus dem ganzen Reich vor sein Tribunal lud und die Schuldigen mit dem Tode durch den Strang bestrafte. Wegen maßloser Willkür war es bei den Fürsten und den Städten verhaßt. Im Jahre 1519 starb Kaiser Maximilian. Die neue Zeit war schon angebrochen, die noch größere Ausgaben stellte, als alle, welche er nicht hatte bewältigen können. 3. I>ie übrigen Länder Europas. So lange das deutsche Reich existierte, hatte es natürlich Beziehungen zu den Nachbarländern gehabt, nur mit dem Unterschiede, daß die Kaiser bis zum Interregnum die Oberlehnshoheit über Frankreich, Italien, England, ja man kann sagen, über ganz Europa als ein Vorrecht ihrer Krone forderten, nach dem Interregnum aber davon absehen mußten, weil alle diese Staaten ihre Selbständigkeit sehr entschieden zum Ausdruck brachten. Kaum vermochten die Luxemburger und Habsburger die Rechte des Reichs in Italien, im Arelat, in den Niederlanden, in der Schweiz noch dem Namen nach festzuhalten, von Steuern, Heeresfolge und anderen Lehns- oder Unterthanenpflichten war längst keine Rede mehr. Dagegen schlossen die deutschen Kaiser oft Bündnisse mit den Königen von Frankreich oder England, um sich deren Hilfe gegen ihre Gegner im Reich zu sichern. Zwischen Deutschland und Frankreich bestand eine Spannung, die immer zunahm, weil die französischen Herrscher seit Philipp (Iv.) dem Schönen sich durch Eroberungslust bemerkbar machten. Schon unter Ludwig dem Bayer drängten die Kurfürsten zu einem großen Kriege gegen Frankreich, dessen König Philipp Vi. die Aussöhnung des Kaisers mit dem Papste hintertrieb. Damals trat aber der englisch-sranzö-sische Erbfolgekrieg dazwischen, der Frankreichs Einfluß auf Deutschland für längere Zeit aufhob. Die Kapetiuger hatten in gerader Linie bis ins 14. Jahrhundert regiert. Aber das Verhängnis wollte, daß alle drei Söhne Philipps Iv., die nacheinander den Thron bestiegen, starben, ohne Söhne zu hinterlassen. Philipp (Vi.) von Valois, einer Seitenlinie der Kapetiuger, machte Ansprüche auf die Nachfolge, sie wurde ihm jedoch von dem englischen

4. Das Mittelalter - S. 111

1893 - Leipzig : Dürr
— 111 — ten, ihren Pflichten als Vasallen nachzukommen. Freilich war ans solche Versprechungen wenig zu geben. Die halbheidnischen Nachbarn suchten den Schutz des Kaisers tun:, wenn bei Thronstreitigkeiten der eine Bewerber den andern verdrängen wollte. Ebenso unsicher waren die westlichen Ausläufer des deutschen Reiches, vor allem Lothringen. Burgund kettete Friedrich dadurch wieder fester an das Reich, daß er sich mit der Erbin des schönen Landes, der jungen Beatrix vermählte. Zu diesen burgundischen Besitzungen gehörten Savoyen, Hochburgund, die Provence und die französische Schweiz mit ihren Alpenstraßen. Als Friedrich 1157 zu Würzburg Reichstag hielt, sah er nicht nur die Gesandten der Vasallenstaaten, sondern auch die Frankreichs, Spaniens, Englands und Griechenlands sich um seine Gunst bemühen. In diese Zeit fällt die Grundlegung und erste Abgrenzung der deutschen Staaten, die in der Folgezeit dazu berufen waren, eine bedeutende Rolle zu spielen. Da ist es zuerst die Mark Brandenburg, die unter Albrecht dem Bären, dem Askanier, eine feste Gestalt erhält. Sie war entstanden aus der Nordmark, der jetzigen Altmark; Albrecht der Bär fügte 1157 die Mittelmark und später die Neumark hinzu. Von der zeitweiligen Verwaltung des Herzogtums Sachsen hatte er keinen anderen Vorteil gehabt, als daß die Mark in seinem Hause erblich wurde. Sein großes Verdienst besteht darin, daß er die Slavengegenden an der Havel, Spree, Oder und Warthe auf die Dauer für das Christentum gewann. In dieser Christianisierung und Germanisier ung übertraf ihn freilich fast noch der Sachsenherzog Heinrich der Löwe, der Mecklenburg und Pommern unterwarf und den von ihm beschützten und besetzten Bistümern Oldenburg und Ratzeburg unterordnete. In der Slavenbekehrung wetteiferte mit ihm ferner Konrad von Wettin, der Markgraf von Meißen und den Sausitzen. Auch er war der erste erbliche Markgraf in dieser Mark, die Belehnung erfolgte 1123. Er starb 1157 im Kloster Petersberg bei Halle. Wie Heinrich Jasomirgott, der Babenberger, 1156 die alte Ostmark als das Herzogtum Östreich wieder in Besitz nahm, nachdem er das Herzogtum Bayern abgetreten hatte, ist schon erwähnt worden. Auch im Westen entstand ein neuer Staat, die Pfalzgrafschaft am Rhein, die Friedrich 1155 für seinen Bruder Konrad schuf. Im Jahre 1158 zog Friedrich Barbarossa zum zweiten Male nach Italien, um das stolze Mailand zu züchtigen. Diesmal hatte er ein Heer von 50 000 Mann zusammengebracht, darunter 10 000 Ritter. Mit dieser Macht bewog er leicht Mailand zur Übergabe, die zwöls Konsuln mußten ihm im Namen der Stadt Treue schwören. Auf der

5. Das Mittelalter - S. 127

1893 - Leipzig : Dürr
— 127 — auf der Flucht eingeholt. Ein Ritter entdeckte ihn in einer Scheune in Oberndorf bei Regensburg und hieb ihn nieder. Jetzt erschien Otto, der Welfe, von neuem auf dem politischen Schauplatze. Gut beraten von dem trefflichen Erzbischof Albrecht von Magdeburg, empfahl er eine vollständig neue Wahl, trat aber selbst als Bewerber auf und verlobte sich mit einer Tochter Köuig Philipps. Er wurde in Frankfurt bort der Mehrzahl der Fürsten gewählt. Auf seinem Umritt im Reich erlangte er die volle Anerkennung, entfremdete sich aber auch durch fein hochfahrendes Wesen viele Herzen, besonders in Süddeutschland. Noch in demselben Jahre, 1209, unternahm er die Romfahrt zur Kaiserkronmtg. Sobald Otto sich in Italien sicher fühlte, brachte er die Hoheitsrechte wieder zur Geltung, zog das geraubte Reichsgut ein und forderte die Unterwerfung der Städte. Der Papst Innocenz Hi. zürnte deshalb nicht, vielmehr krönte er ihn feinem Versprechen gemäß in der Peterskirche, während draußen die deutschen Ritter einen Aufstand der erbitterten Römer blutig zurückwiesen. Aber als er bald darauf Siciliett und Neapel als Reichsland in Anspruch nahm, wozu er gar kein Recht hatte, und erobernd über Capna, Neapel, Salertto vordrang, sprach Innocenz den Bann über ihn aus und reizte alle Fürsten Deutschlands und Italiens zum Abfall auf. Diesmal fand die päpstliche Mahnung Gehör. In Deutschland erhob sich sofort die staufische Partei unter Führung des Erzbischofs Siegfried von Mainz, man gedachte Friedrich, dem Sohne Heinrichs Vi., die Krone zuzuweudeu. Dazu kam, daß um diese Zeit die hoheustaufische Gemahlin Ottos Iv., Beatrix, starb und sich dadurch der Zusammenhang der Welfen mit den Hohenstaufen wieder lockerte. Während Otto eifrig damit beschäftigt war, Siciliett zu erobern, erschien sein Bruder Heinrich und rief ihn im Aufträge der welfifch gesinnten Fürsten nach Deutschland zurück, damit er den Aufstand dämpfe. Otto verließ Italien, aber Friedrich folgte ihm fast auf dem Fuße. Unter Zustimmung des Papstes, dem er den Hnldigttngseid für das si eil ionische Reich geleistet hatte, bewarb er sich um die Kötügswtirde und eilte über die Alpen nach Deutschland, wo abermals der schrecklichste Bürgerkrieg wütete. Seine Ankunft machte den Abfall der Fürsten von Otto zu einem allgemeinen, int Dezember 1212 wurde Friedrich Ii. in Frankfurt gewählt und in Mainz von Erzbischof Siegfried gekrönt. Freilich der Krieg und die Krone tobte trotzdem weiter, auch das Ausland nahm teil, Friedrich stützte sich auf Frankreich, Otto auf England. In dem Kampfe dieser beiden Staaten, der auch ein Erbfolgekrieg war, lag zuletzt die Entscheidung. Als die Engländer und die deutschen Welfen (letztere unter Ottos Führung) 1215 bei dem Städtchen Bouvittes

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 42

1880 - Halle : Anton
42 Wohl bin ich mürbe worden, doch nicht so Bin ich herabgekommen, nicht so ganz Zerbrochen und zernichtet, daß ich den Verriethe, der mir einzig Treue hielt." Mland. Darauf wurde er vom Kaiser in Acht und Bann gethan. Eine Zeit lang lebte er in den Schluchten des Schwarzwaldes vom Raube; endlich starb er sammt seinem Freunde, von Konrads Kriegern im Kampfe erschlagen. Ii. Konrads Sohn, Heinrich Iii., regierte von 1039—1056, Unter ihm erlangte Deutschland seine größte Ausdehnung; es umfaßte drei Königreiche ( - Italien, Burgund, Ungarn —), secks deutsche (— Schwaben, Baieru, Franken, Sachsen, Ober- und Niederlothringen —), und drei außerdeutsche Herzogtümer (— Polen, Kärn-then, Böhmen mit Mähren —). Heinrich erhob die kaiserliche Gewalt auf die höchste Stufe: Fürsten und Päpste — es gab deren damals zu gleicher Zeit drei, die sich gegenseitig verfluchten — setzte er nach Belieben ein und ab. Dem anmaßenden französischen Könige gegenüber vertrat er deutsche Ritterlichkeit. Derselbe behauptete nämlich auf einer Zusammenkunft mit Heinrich, Lothringen sei durch Hinterlist und Betrug an Deutschland gekommen, und verlangte die Herausgabe dieses Landes. Heinrich antwortete auf diese Lüge und Beleidigung damit, daß er dem französischen Könige feinen Ritterhandschuh vor die Füße warf und ihn so zum Zweikampfe herausforderte. Diesem aber entzog sich fein Gegner durch heimliche schimpfliche Flucht. Ein großes Verdienst erwarb sich Heinrich dadurch, daß er dem Fehde - und Raubwefen der Ritter, welches damals in vollster Blüthe stand, wenigstens für einige Tage der Woche steuerte. Er führte nämlich in Deutschland den Gottesfrieden ein, eine Einrichtung, die ursprünglich in Burgund und Frankreich getroffen worden war. Dieser Friede erstreckte sich auf die Zeit vom Sonnenuntergange Mittwochs bis zum Sonnenaufgange Montags. An den vier Tagen, welche an Christi Himmelfahrt, an fein Leiden und Sterben, an fein Ruhen im Grabe und an seine Auferstehung erinnern, sollte das Schwert in der Scheide bleiben und jedermann ohne Furcht feinen Geschäften nachgehen können. Mit eiserner Strenge trat Heinrich denjenigen entgegen, welche diesen Gottesfrieden brachen. Iii. 1. Heinrichs Iii. Sohn, Heinrich Iv., regierte von 1056 —1106. Anfangs übernahm feine Mutter Agnes die Leitung der Regierung, denn der junge König war bei des Vaters Tode erst 6 Jahre alt. Den deutschen Fürsten aber erschien es schmachvoll, daß sie einem Weibe gehorchen sollten. In Verbindung mit einigen andern Großen brachte darum der Erzbischof Hanno von Köln den königlichen Knaben in feine Gewalt, um in seinem Namen herrschen zu können. Als sich nämlich die Kaiserin

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 167

1911 - Breslau : Hirt
92. Albrecht Ii. und Friedrich Iii. 167 Gleichzeitig mit jenen Fehden zwischen Fürsten und Stdten ve^>--^ wstete der Schsische Bruderkrieg (zwischen dem Kurfrsten Friedrich w der Pfalz, dem Sanftmtigen*) und seinem Bruder Wilhelm) Mitteldeutschland, der Pflzer Krieg (zwischen dem Pfalzgrafen Friedrich dem Siegreichen und seinen Gegnern, dem Grafen von Wrttemberg und dem Markgrafen von Baden) das Land rechts und links des Rheins von Straburg bis Mainz. Christian I. von Dnemark wurde Herzog von Holstein; im zweiten Thorner Frieden (vgl. 84) mute der Deutsche Orden das Weichsel-land an Polen abtreten. Bhmen und Ungarn gingen der habsbnr-gischen Hausmacht verloren. Hier wurde Matthias Corvinns, der Sohn des Johann Hnnyadi (vgl. 86), dort der Utraqnist Georg von Podiebrad als König anerkannt. Matthias dehnte seine Herrschaft auch der Schlesien, Mhren und die Lausitz aus und vertrieb den Kaiser aus Wien. Erst nach dem Tode des Ungarnknigs wurde Friedrich von seinem Sohne Maximilian in seine Hauptstadt zurckgefhrt (1490); bald darauf erwarb dieser (im Frieden zu Preburg) die Anwartschaft auf die Nachfolge in Bhmen und Ungarn. Unterdessen hatte dem Deutschen Reiche auch im Westen eine hnliche Gefahr durch die burgundische Macht gedroht. Aus dem Boden des ehemaligen Reiches Lothars (vgl. 39) war im Burgund. 14. und 15. Jahrhundert ein Zwischenreich zwischen Deutschland und Frank-reich, das Herzogtum Burgund, entstanden. Seine Herzge entstammten der franzsischen Knigsfamilie; ihr ursprngliches Gebiet lag an den Flssen Sane und Rhone. Philipp der Khne, der Sohn Johanns von Frankreich, hatte von seinem Vater (1363) das franzsische Herzogtum Bur-gund und von Karl Iv. die zum Deutschen Reiche gehrende Freigraf-schaft Burgund (die Franche-Comte") erhalten. Durch Heirat und Erb-lehnst erwarben seine Nachkommen fast die smtlichen Herzogtmer und Gras-schasten in den Niederlanden hinzu. Ihren Einnahmen aus den durch Industrie und Handel blhenden Stdten (Gent, Brgge) verdankten sie es, da sie die reichsten Fürsten Europas wurden. Schon Philipp der Gute**) hatte die Absicht, die gesamten Lande zu einem unabhngigen lothringischen Knigreiche zu erheben. Seinem Sohne Karl dem Khnen (1467-1477) schien die Verwirklichung P*a*nbeet gelingen. Er trat mit Friedrich Iii. hierber in Trier in Unterhand-luug (1473); er forderte die Erhebung zum Könige und bot ihm dafr die Hand seiner Tochter Maria fr seinen Sohn Maximilian. Aber die Begegnung fhrte zu keinem Ergebnis. Nach einem Angriff auf die Lrnst (Kurf. Sachsen-Wittenberg) Friedrich der Sanftmtige Albert (Herz. Sachsen-Meien) Wilhelm (Linie erlischt) Friedr. der Weise Johann der Georg Bestndige eirtrtch der Fromme 1 ! Moritz. Johann Friedrich. **) Bekannt aus Schillers Jungfrau von Orleans".

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 138

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
138 Mittlere Geschichte. Iv. Einzelne Staaten Europas. 1. Die Schweiz. § 56. Mit Deutschland waren seit Karl dem Großen viele Veränderungen vorgegangen. Schon die Namen seiner Staaten waren anders geworden. Die Herzogtümer Franken und Schwaben verschwanden: dagegen kamen Brandenburg, Pfalz, Pommeru, Mecklenburg, Holstein, Braunschweig - Lüneburg, Württemberg, und vor Allem Oesterreich auf. Auch der Umfang des deutschen Reichs war nicht mehr derselbe. Berbuudeu mit ihm wurden die slavischen Staaten Preußen, Kurland und Livland; hingegen trennten sich Dänemark, Polen, Ungarn als selbständige Reiche ab. Ungarn aber fiel 1ö26 dnrch Heirath an Oesterreich. Auch die Schweiz und Italien wnrden unabhängig. Jn Helvetien oder der Schweiz wohnten seit alten Zeiten am Vierwaldstättersee in den Orten Schwyz, Uri und Unterwalden Leute, die unter ihren eigenen Obrigkeiten, meist Klosterä'oten, lebten. In der Nähe hatten sich die Grafen von Habsburg mächtig ausgebreitet; und Albrecht I. strebte sie sich uuterthäuig zu machen. Es war die Zeit, da die Kleinen in dem zerfallenen deutschen Reich möglichst viele Freiheiten zu erwerben suchten. Die freiheitsstolzen Landlente der drei Waldstätten traten daher zu einer Eidsgenossenschaft zusammen (1291). Doch die bekannten Erzählungen vom Landvogt und vom Schützen Tell sind erst später entstanden, da der Haß gegen Oesterreich die Erinnerungen des Volks getrübt hatte. Gegen diese Waldstätten führte Albrechts Sohn, Herzog Leopold, ein Heer von 10,000 Mann mit vielen Rittern. Er drohte die Bauern mit dem Fuß zu zertreten und nahm Stricke zur Wegführuug der Vorsteher mit. Die Schweizer brachten nur 1300

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 52

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Zweite Periode. Von 813-1056. Gisela eine Nichte Rudolfs Hl war.1 Diesen Anspruch aber machte ihm streitig sein Stiefsohn Ernst von Schwaben, Giselas Sohn aus ihrer ersten Ehe mit Herzog Ernst von Schwaben, sowie Graf Odo von Champagne, ein Neffe Rudolfs Hl.; an der Fürsten-erhebung beteiligten sich auch noch andre, darunter des Königs jüngerer Vetter Konrad. Aber er wurde der Empörung Herr; Ernst verlor sein Herzogtum und kam nach Giebichenstein bei Halle in Haft. Begnadigt und in seine Würde wieder eingesetzt, weigerte er sich, seinen Freund Werner von Kiburg, der an der Empörung teilgenommen hatte und noch im Aufstande verharrte, zu verfolgen, wurde deswegen seiner Güter für verlustig erklärt und in den Kirchenbann getan, hauste eine zeitlang mit Werner im Schwarzwalde und fand mit ihm (1030) im Kampfe den Tod. Die Sage, die ihn mit Ludolf zu einer Person verschmelzt, hat seine Gestalt zum Idealbilde verklärt. Nach Rudolfs Hi. Tode nahm Konrad 1033 das Königreich Burgund oder Arelat in Besitz, sicherte somit die Alpenstellung für Deutschland, trennte Frankreich und Italien und vollendete den Bau des mitteleuropäischen Reiches, das das römische Reich deutscher Nation heißt. Auch sonst war seine auswärtige Politik von großen Erfolgen begleitet. Auf seinem ersten Romzuge (1026—27) mit der lombardischen und der Kaiserkrone gekrönt und völlig Herr in Italien geworden, brach er den Widerstand Polens und machte es wieder vom Reiche abhängig und begründete auch die Oberhoheit des Reiches über den Normannenstaat in Unteritalien. Dagegen trat er die Mark Schleswig an den ihm befreundeten Knud d. Gr. von Dänemark ab und verzichtete auch auf die Wiederaufnahme der ostelbischen Kolonisation. b) Innere Politik. Hier ist von Wichtigkeit, daß Konrad die Ottonische Verfassung insofern weiterbildete, als er gegen die 1) Konrad von Burgund Rudolf Iii. Gisela Gerberga Bertha G. Heinrich d. Zänker G. Hermann v. Schwaben G. Odo v. Champagne Heinrich Ii. Gisela Odo G. Konrad Ii.

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 97

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Deutschland von 1273 —1493: Zeitalter der ständischen Gegensätze. 97 Das mittelburgundische Reich, im Rhonegebiet seitdem entstehend, war in das Frankenreich aufgegangen (§ 22), hatte sich von ihm losgelöst (§ 33. 38), war als Königreich Arelat an das deutsche Reich gekommen (§ 41) und in der letzten Zeit der Staufer größtenteils abgebröckelt und an Frankreich gefallen. Das neuburgundische Reich war im 14. Jh. (1363) dadurch entstanden, daß der König von Frankreich das erledigte französische Kronlehen Herzogtum Bourgogne (w. von der Saone) seinem jüngeren Sohne gab. Dieser und seine Nachfolger hatten dazu durch Heirat, Erbschaft und Kauf ein Gebiet gefügt, das aus der deutschen Freigrafschaft Burgund (Franche-Comt6), der Picardie, Artois, Flandern, den heutigen Niederlanden, Belgien und Luxemburg bestand. Dieses aus deutschen und französischen Lehnsherrschaften bestehende Reich übertraf in Gewerbfleiß und Handel (Gent, Brüssel, Antwerpen, Brügge), in Bildung (Universität Löwen) und Kunst,1 zumal unter der Regierung Philipps des Guten, des Stifters des Ordens vom Goldenen Vließ, alle Länder Europas. Philipps Sohn Karl der Kühne wollte sein Reich zu einem unabhängigen Königtum erheben; der Preis für die Zustimmung des Kaisers dazu sollte die Vermählung von Karls einziger Tochter und Erbin Maria mit Friedrichs Sohne Maximilian sein. Da die Verhandlungen an der Weigerung des Kaisers die Lehnshoheit aufzugeben scheiterten, stürzte sich Karl in einen Krieg mit den Schweizern, ward (1476) bei Granson und Murten völlig geschlagen, warf sich dann auf Lothringen, verlor aber 1477 bei Nancy Sieg und Leben. Nun kam Maximilians Vermählung mit Maria zustande. In dem infolgedessen entstehenden Kriege mit Ludwig Xi. von Frankreich mußte die Picardie und die Bourgogne an diesen überlassen werden. Von da ab beherrscht der Gegensatz zwischen Habsburg und Frankreich auf Jahrhunderte hinaus die Geschichte. Nach Friedrichs Hi. Tode bestieg 1493 sein Sohn Maximilian den Thron; er hat bis 1519 regiert.2 ]) In dieser Beziehung natürlich abgesehen von Italien. Unter den niederländischen Künstlern des 15. Jh. ragen hervor die Gebr. van Eyck und Hans Memlinc. 2) Seit 1508 führte Maximilian ohne päpstliche Krönung den Titel „erwählter römischer Kaiser“. Seine Nachfolger nannten sich so gleich nach der Königskrönung. Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 7
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